Nora Sänger - Biografie (Stand 2023)

15+ Jahre Berufserfahrung. Das ist Nora Sängers wichtigstes Asset.

Gesangsunterricht (Pop, Musical, Klassik), ein Studium an der SängerAkademie Hamburg und die renommierte Fortbildung “Popkurs” an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, all das hat für hilfreiche Grundlagen gesorgt. Auch Weiterbildungen im Bereich Schauspiel, zum Beispiel an der New York Film Academy in Los Angeles, haben Noras Skillset bereichert. Aber das Daily Business einer Indie Künstlerin, Konzerte zu buchen und zu spielen, Musik in Eigenregie zu produzieren und zu veröffentlichen, eine Konzertreihe zu gründen und durchzuführen, die eigenen musikalischen Fähigkeiten autodidaktisch zu verbessern, sich selbst zu hinterfragen und zu optimieren und natürlich Schüler und Chöre anzuleiten – all das ist es, was Nora zu der gemacht hat, die sie heute ist: eine professionelle Sängerin, die ihre Karriere selbst in die Hand nimmt und mit ihrer gefühlvollen Stimme ihren Weg im Strudel des Musikbusiness findet.

“In dieser Branche scheint es für viele wichtig zu sein, mit Namen punkten zu können… mit wem hat man schon zusammengearbeitet und so”, sagt Nora. “Ich habe z.B. im ZDF-Film Nur Eine Nacht im Hauptcast neben Yvonne Catterfeld gespielt und gesungen, und ein paar Songs mit Johannes Oerding-Produzent Mark Smith geschrieben und veröffentlicht. Das waren tolle Erfahrungen, bei denen ich viel gelernt habe. Aber ehrlich gesagt ist das Arbeiten unter so hervorragenden Bedingungen in vielen Punkten ziemlich einfach. Interessant wird’s für mich, wenn ich einen Sologig unter herausfordernden Bedingungen spiele, z.B. in Bars wo die ganze Zeit gesabbelt wird, oder mit fragwürdiger Bühnentechnik. Mein Anliegen ist es, auch dann alles zu geben und ich bin stolz wenn ich es hinbekomme. Komischerweise fühle ich mich genau dann wie ein Profi.”

Nora war irgendwann mal ein vierjähriges Mädchen, welches sich in Whitney Houstons Stimme schockverliebte – diese Liebe hält bis heute an und war die Motivation, Gesangsstunden zu nehmen und schließlich ein Studium in Pop- und Jazzgesang zu absolvieren. “Die Tatsache dass ich immer noch nicht so singen kann wie Whitney ist der Motor, der mich weitermachen lässt, der Grund, warum ich weiterhin Gesangsunterricht nehme und an meiner Stimme arbeite. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, eines Tages Didn’t We Almost Have It All vor Publikum zu schmettern”, zwinkert die Country-affine Künstlerin.

Songwriting war eins der Fächer, die während Noras Studium auf dem Stundenplan standen. Sie hatte jedoch schon lange davor angefangen, erste Lieder zu verfassen. “Ich war schon immer gern kreativ. Mit sieben konnte ich einigermaßen gut Blockflöte spielen und Noten der C-Dur Tonleiter lesen und schreiben. Also fing ich an, mir erste kurze Liedchen auszudenken und zu notieren.” Ihren ersten ‘Popsong’ verfasste Nora mit elf: “Ich wollte Sängerin werden. Mir war irgendwie klar, dass ich dafür Songmaterial bräuchte. Ich kannte keine Musiker, keine Songwriter, generell keine Künstler. Also war es naheliegend, es selbst zu versuchen.” Da sie unbedingt auf Englisch singen wollte organisierte sie sich ein Wörterbuch und schrieb ein paar Zeilen zusammen, die sie zu singen versuchte bis sie eine Melodie gefunden hatte. “Der Song hieß ‘Living In Chicago Is Fine’”, lacht Nora, “keine Ahnung wie ich darauf kam. Bis heute war ich noch nie in Chicago.”

Seitdem ist Songwriting aus Noras Tätigkeitsfeld nicht mehr wegzudenken. Von KollegInnen, Coaches, ProduzentInnen, KritikerInnen und natürlich HörerInnen hat sie zu ihren Songs sofort begeisterte Rückmeldungen bekommen, als sie Mitte der 00er Jahre anfing, in Hamburg als Singer-Songwriter erste Gigs zu spielen. Auf mehrere Veröffentlichungen kann Nora bereits zurückblicken: ihre EP Transition (2012), das vielgelobte Folk-Country-Album Almost Golden (2015) und diverse digitale Singles seit 2020, darunter die Folk-Soul-Ballade Leap In The Dark sowie die Groovenummern Black Velvet und We’ll Make It, die Folkrock-, Funk- und Soul-Einflüsse aufweisen.

Seit der Veröffentlichung von Almost Golden flirtet Nora immer wieder mit Country, Folk und neuerdings auch Blues. “Ich liebe traditionelle Melodien”, sagt Nora, “ist einfach so. Außerdem stehe ich auf handgemachte Musik, auf Alben, die live eingespielt wurden, auf musikalisches Handwerkszeug. Ich liebe die Sounds von Pedal Steels oder Banjos und empfinde mich und meine Stimme bei diesen Sounds in guter Gesellschaft. Und ich liebe – seit eh und je – Soulgesang. Auf YouTube gibt es einen Konzertmitschnitt von Whitney, auf dem sie den Southern Soul-Titel ‘Do Right Woman, Do Right Man’ singt, eine Slidegitarre spielt Fills. Als ich diese Aufnahme das erste Mal hörte, habe ich geheult. Der Kreis schloss sich. Soul und Country sind Schwesterstile. Das mag für deutsche Ohren vielleicht etwas komisch klingen. Denn bei ‘Country’ denken wir an Truck Stop oder Texas Lightning, und die haben wenig mit Joy Delanane oder Max Mutzke zu tun”, erklärt Nora. “Deswegen mag es hierzulande exotisch wirken, von Country Soul zu sprechen,” sagt Nora und fügt zwinkernd hinzu: “Aber das muss ja nicht unbedingt so bleiben.” Und so freut sich Nora auf die VÖ ihres neuen Songs Bonfires, der dieses Jahr herauskommen wird. Produziert von Stefan Rebelski, vereint dieser Titel Country-, Soul- und Singer-Songwriter-Einflüsse.

In andere musikalische Gewänder schlüpft Nora im Rahmen ihrer Konzertreihe SängerKollektiv, die sie 2019 gegründet hat. “Dort nehme ich mir den Freiraum all das zu singen, was normalerweise nichts mit Westernstiefeln zu tun hat,” fasst sie schmunzelnd zusammen. Und so darf man Nora als Teil des SängerKollektivs als Interpretin von Songs von Robbie Williams, Destiny’s Child, Harry Styles oder Tina Turner erleben.

Music was my first love, diese viel zitierte Billy Joel-Zeile unterschreibt Nora sofort. Doch a prospos Schreiben: ab sofort schreibt Nora. Im vergangenen Jahr hat sie festgestellt, dass ihr die Kürze eines Songtextes für manche Storys, die ihr auf der Seele liegen, nicht ausreicht. Und so entschied sie sich, zum einen einen Blog für ihre Website einzurichten, auf dem sie non-fiction Posts über die Vereinbarkeit von bzw. den Spagat zwischen Künstlerin- und Muttersein verfasst. Zum anderen widmet sie sich dem kreativen Schreiben, arbeitet an ihrem ersten Romanprojekt. Ihr fiction Debüt wird sie schon bald präsentieren: die Veröffentlichung ihrer oben erwähnten nächsten Single Bonfires wird von einer Kurzgeschichte begleitet werden.